Mittwoch, 11. Februar 2015

Saar-Hunsrück-Steig 8.Etappe im Schnee (Soooo geil!)

Sooooo ein Tag, so wunderschön wie heute! Im Schnee von Tiefenstein über Kirschweiler, Wildenburg, Mörschieder Burr, Herborn zur Weiherschleife Idar-Oberstein
(Das heute war am 04.02.2015)
Ja! Genau das ging mit durch den Kopf, als ich an der Wildenburg vorbei auf 675 Meter Höhe durch den Schnee stapfte. Ein Schnee so weiß, wie ihn ein Stadtmensch nur noch selten zu Gesicht bekommt. Ein Schnee, der glücklich macht.


Eigentlich begann diese Etappe denkbar schlecht. Gestartet bin ich in Tiefenstein am der Endhaltestelle der Buslinie 301. Von da bin ich nach Kirschweiler und habe mich gleich mal verlaufen. Lacht ruhig! Ich jedenfalls war erst mal knatschig. Falsche Straße gewählt....eine Sackgasse, die in der Pampa endend! Mist. Weil ich zu faul war, umzukehren, und weil der Weg, auf den ich eigentlich wollte, in Sichtweite und zum Greifen nah war, ging ich ein kurzes Stück querfeldein. Schlechte Entscheidung! Die verschneite Wiese entpuppte sich nach ein paar Metern als eine Morastfalle, übertünscht mit unschuldigen Schnee. Da ich nirgends lange stehen konnte, ohne so weit ein zu sinken, das Wasser oben in meine Stiefel zu laufen drohte, sprang ich festen Boden suchend planlos in alle möglichen Richtungen, dann nur noch vorwärts. Doch überall versank ich, wenn ich nicht sofort weiter sprang. Eine braue, schlammige Spur war hinter mir zu bestaunen. 
Da bin ich quer durch!
Schmatzgeräusche und Fluche hallten durch den Tann. Meine Stöcke fanden auf dem mit Gras und Schnee bedeckten Moor keinen Grund. Der Schweiß rann mir vom Gesicht und gefror in meinem Bart! Nur nicht in den Matsch fallen, mit dem Gesicht voran vielleicht noch...wie früher im Stummfilm! Keiner wäre da gewesen um darüber zu lachen. So sprang ich wie eine Gazelle mit der Figur einer Milchkuh mit den Stöcken hilflos durch die Luft wirbelnd zum rettenden Ufer bzw Weg. Entschuldigt, das ich keine Fotos gemacht habe. Ich hatte wirklich keine Zeit und Muse, die Kamera irgendwo hin zu stellen, damit sie mit Selbstauslöser Bilder davon macht, wie ich mit doofen Gesicht im Moor versinke...


Kurz darauf versperrte ein Baum den Weg. Wollte mich eine höhere Macht vom Wandern abhalten? Nicht mit mir! Ich ging links vorbei, weil rechts immer noch das Moor lauerte. Und ich war erst ganz kurz hinter Kirschweiler. Noch keine halbe Stunde unterwegs. So viel Action brauche ich zum Etappenstart wirklich nicht. Ehrlich.
Hinter dem Baum ging es endlich ruhiger weiter. OK...es ging 300 Meter nach oben zur Wildenburg. Meine zum Glück nur äußerlich nassen Schuhe erwiesen sich als ein prima Schneemagnet. Meine Schuhe wurden zu Schneekugeln. Alle paar Meter musste ich so kräftig aufstampfen, das sogar der Schnee von den umliegenden Bäumen herab rieselte! Könnte ihr glauben!
Aber das gab sich wieder.

Für all die Aufregung sollte ich noch fürstlich entlohnt werden. Die Gegend um die Wildenburg präsentierte sich als Winterwunderland. Es gab Passagen, in die ich als Erster meine Fußspuren setzte durfte. Wenn die Sonne strahlte, dann strahlte ich mit ihr um die Wette.


Meine Spuren im Schnee
Sicher ist es anstrengend, durch den Schnee zu tappen. Anstrengend für den Körper, aber entspannend für die Seele. Klingt kitschig, stimmt aber. An der "Mörschieder Burr" vorbei gings Richtung Herborn und Veitsrodt. Immer schee durch de Schnee. Ich war nicht der einzige Wanderer. Mir begegneten noch einige andere glückliche Menschen, zum Teil mit lächelnden Hunden. Schneeschnautzenhunde. Und Aussichten gabs auch. Schöne Aussichten. Ich glaube, sogar meine Augen freuten sich.

Schöne Aussichten
Die ca. 20 Kilometer gingen nicht spurlos an meiner Seele vorbei, an meinen Waden auch nicht. Es war eine Wanderung in eine mir zwar bekannte Umgebung und trotzdem in ein Märchenland. 


Je näher Idar-Oberstein kam, je weniger wurde der Schnee und die Welt wurde leider wieder real. Und matschig auch. Schade.
Warum bin ich früher nie im Winter gewandert? Gute Frage.....

Bis bald im Wald, euer Rübezahl....
Rübezahls Welt



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