Von Göttschied nach Hintertiefenbach, dann über Gerach und Niederwörresbach nach Fischbach. 20 Kilometer kurzärmlig und mit Stiefeln durch Schnee und Sonne
Am höchsten Punkt des Kupfer-Jaspis-Pfades |
Übrigens: Wer mehr über den Saar-Hunsrück-Steig und seine Traumschleifen erfahren möchte, kann das hier tun:
http://www.saar-hunsrueck-steig.de/
Hier gibt es alles, was man wissen muss. Unterkunfte, Karten zum ausdrucken und GPS-Tracks. Und mehr!
Eingangsportal |
Pulverlochschänke |
Gerach lässt der Weg rechts liegen, aber durch Niederwörresbach (Ausstiegsmöglichkeit) gehts mitten durch. Vorher ist der schöne Wald im Atzenbachtal zu bewundern. Parallel zum Bach geht der Pfad im kaum sonnererwärmten Tal sanft bergab. Doch die Idylle täuscht etwas. Ein paar fette Bäume hat der Sturm auf die Wege geschmissen und man braucht einige artistische Fähigkeiten, um diese zu überklettern oder drunter durch zu krabbeln.
Hinter Hintertiefenbach muss man nochmal einen tausend Meter langen und durchschnittlich 15% steilen Anstieg meistern. Plötzlich merkte ich, das ich am Tag vorher 25 Kilometer auf der Rhein-Nahe-Schleife gewandert bin. Dort waren auch schon ein paar Berge eingebaut. Langsam und leise miaute der noch versteckte Muskelkater.
Nun, da sich der Weg wieder südlich Richtung Fischbach wendet und an Südhängen entlang führt, kommt man endlich wieder in den Genuss ein paar wärmender Sonnenstrahlen. Wer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wandert, wird immer das Problem haben, bergauf zu schwitzen und bergab eben nicht. Man muss austesten, wie schnell man bergauf oder bergab geht und welche Klamotten gut sind. Das weis man erst, wenn man ein paar Erfahrungen gesammelt hat. Jeder Mensch ist anders. Aber einen Tipp habe ich für euch. Um sich durchgeschwitzt am Tagesziel umziehen zu können, sind ein trockenes T-Shirt und eine Strickjacke im Rucksack Gold wert. Und wenn die Temperaturen beim Umziehen noch so kalt sind und man kurz friert: Arschbacken zammkneifen, nassgeschwitzte Kleider aus, trockene Klamotten an!!! Herrlich!!!
Zwischen Hintertiefenbach und Fischbach beschloss ich, die Runde nicht komplett zu gehen, sondern in Fischbach auszusteigen. Von Fischbach nach Hintertiefenbach und später hoch nach Göttschied würden nochmal 7 Kilometer und locker zwei Stunden Weg bedeuten, die ich mir wegen müder Beine, müden Geistes und nur noch geringer Getränkereserven nicht mehr zutraute. Ich bin den Weg schon zweimal gegangen. Komplett. Aber heute fühlte ich mich dafür nicht genug motiviert.
Ich ignorierte den Wegweiser zum Kupferbergwerk Fischbach und kämpfte mich die letzten Höhenmeter des heutigen Tages hinauf zum NSG Fischbacher Felsen, achtzig Höhenmeter auf 600 Meter Länge(!), aß dabei schmutzigen Schnee vor lauter Durst und wurde oben mit Sonnenstrahlen und einen schönen Blick auf Fischbach belohnt. Beim Abstieg freute ich mich über die gebrachte Leistung. Wer auf dem Satellitenbild das Höhenprofil betrachte, weis, was ich meine.
siehe auch:
http://www.saar-hunsrueck-steig.de/traumschleifen/kupfer-jaspis-pfad
oder hier
https://stephandietsch.blogspot.de/2015/03/kupfer-jaspis-pfad-20-kilometer-fur.html
In Fischbach nahm ich um 16:37 den Bus nach Kirn, weil nix mehr nach Oberstein fuhr, und von dort den Zug nach Idar-Oberstein. Ich hätte auch zum Bahnhof Fischbach laufen können, hatte aber keine Lust dazu. Und ich verrate euch auch, das ich am nächsten Tag mordsmäßigen Muskelkater hatte. 45 bergige Kilometer an zwei Tagen, das merkt man, wenn man den ganzen Winter wegen Faulheit kaum wandern geht.
Bis bald im Wald, euer müder Rübezahl... ;-)
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