Sonntag, 23. April 2017

Auf dem Saar-Hunsrück-Steig von der Wildenburg nach Oberstein


Wegemarkierung Saar-Hunsrück-Steig

Der heutige Weg (25 km)
Nachdem ich gestern auf dem Edelsteinschleiferweg als Training für die diesjährige Fernwanderung in Portugal wieder mit viel Zusatzgewicht gewandert bin, habe ich heute nur das Nötigste mitgeschleppt. Fast nur. 
Gestartet bin ich heute wieder mal an der Endhaltestelle der VIO-Linie 301 in Tiefenstein und bin von hier am Altersheim vorbei nach Kirschweiler gelaufen. Hier wollte ich eine Abkürzung zur Wildenburg nehmen. Aber durch diese schlecht gewählte Abkürzung brummte ich mir wiedermalund unnötig ein paar Kilometer zusätzlich auf, und die gingen teilweise sogar querfeldein. Das kommt davon, wenn man zwar den Orientierungsinn hat, aber keine Karte dabei, um zu prüfen, ob der Weg, den man gewählt hat, nicht im Nirvana endet. 
Querfeldein durch den Wald
Nachdem ich endlich wieder auf dem richtigen Weg war und die ersten Saar-Hunsrücksteig-Wegweiser gefunden hatte, kam schon bald die Wildenburg in Sicht. Dort kann man, wenn man will, ins Wildfreigehege oder nur an dessen Kiosk, den es hier gibt, gehen. Einen Turm besteigen kann man auch. Und da ich alles besteige, was nicht weg läuft, Türme zum Beispiel oder Felsen, ließ ich mir die herrliche Aussicht von dort oben nicht entgehen. Wirklich beeindruckendst! 
Fernsichten vom Turm der Wildenburg (oben und unten)


Der Saar-Hunsrück-Steig der sich der Wildenburg Richtung Mörschied anschließt, zählt für mich zu einer der schönsten Passagen des schon mehrmals ausgezeichneten Wanderweges. Urige, wilde Felsen und alte Bäume kombiniert mit Fernsichten von der "Mörschieder Burr" und einen Naturpfad, der ein gewisses Maß an Trittsicherheit erfordert, machen diese Wanderung zum Erlebnis. Im grünen Sommer noch viel mehr, wie heute Mitte April. 
Über Stock und Stein im wahrstem Sinne des Wortes

Nach der "Mörschieder Burr" geht es lange Zeit sanft bergab. Mörschied lässt man links liegen und Veitsrodt und Herborn rechts. Der Saar-Hunsrück-Steig geht bald quer durchs "Steinerne Gästebuch" bei Veitsrodt.(http://www.edelsteinstrasse.info/index.php/en/oudoor-aktivitaeten-wandern-radfahren/lehr-und-erlebnispfade/steinernes-gaestebuch) Hier haben sich mehr oder weniger Prominente Menschen "versteinert" bzw verewigt. Jeder spendiert einen großen Stein und gibt ihm einen Namen. OK. Ganz nette Idee.
Auf der Höhe von Vollmersbach wird der Weg wieder anstrengender. Ein ständiges Auf und Ab fordert vom Wanderer Kondition und Schweiß. Außerdem steht irgendwo ein Wegweiser mit dem Hinweis "Idar-Oberstein 10 km", und nachdem man eine Stunde gelaufen ist, steht wieder ein Wegweiser mit der selben Entfernungsangabe. 10 km! Da kann man schon mal kurz deprimiert sein. Am zweiten 10km-Schild steht aber auch ein Wegweiser zur Weiherschleife 4 km. Wer also müde ist oder Blasen oder Durst auf Bier hat, kann hier lang gehen. Einen fetten Anstieg hat diese Abkürzung jedoch auch zu bieten.
2 mal 10 Kilometer
Bis auf diesen kleinen Fehler ist der Weg vorbildlich ausgeschildert. Der erste 10km-Hinweis bezieht sich noch auf alte Zeiten, als der Saar-Hunsrück-Steig noch an der Weiherschleife in Tiefenstein (oder ist das schon Idar?) endete.

Jetzt geht der Steig bis Boppard und ist insgesamt 410 Kiometer lang. Da kann man lange wandern. Einige Etappen habe ich schon getestet und beschrieben. Schaut mal ins Blogarchiv Oktober/November 2014.
Blick zur oberen Lay
Ab Vollmersbach, welches man rechts liegen lässt, schlängelt sich der Weg zwischen den Stadtteilen Regulshausen, Obere Lay, Göttschied und Idar auf teilweise steilen und anstrengenden Wegen hindurch. Wenn man schon ein paar Kilometer in den Beinen hat, ist hier Durchhaltevermögen gefragt. Irgendwann sieht man das Krankenhaus in Göttschied durch die Bäume schimmern. Im Sommer, wenn die Bäume voll belaubt sind, wird es eventuell etwas schwieriger. Steil bergab läuft man jetzt auf einem sehr schmalen Pfad und kommt dann an die Stelle, wo der Saar-Hunsrück-Steig die Göttschieder Straße kreuzt. 
Göttschieder Straße wird gekreuzt, links gehts zum Krankenhaus, rechts zur Polizei
Wer von hier aus den Rest bis nach Oberstein/Marktplatz gehen will, muss noch mal alle Kräfte zusammen nehmen, denn es folgt ein steiler und langer Anstieg über den Göttschieder Berg und dann hinab am Schloßweiher vorbei nach Oberstein hinab. Ich habe die Trackaufzeichnung einer früheren Wanderung mal heraus gesucht um euch den Berg mal zu zeigen. Im Höhenprofil unten habe ich ihn dunkelrot eingefärbt und den entsprechenden Bildausschnitt des Wegeverlaufes vergrößert.
Der Göttschieder Berg im Höhenprofil
Ich hatte heute dazu keine Lust mehr und bin die Straße bergab zum Kreisverkehr am Hallenbad/Polizei gegangen, weil ich dort wohne. Wenn die Haustüre vor der Nase ist, braucht man schon sehr viel Humor, um nochmal 2,5 Kilometer und etliche Höhenmeter zu wandern, wenn man nicht unbedingt muss...
So! Feierabernd für heute. Bier her!
Auf der Mörschieder Burr

Gaststätte hatte heute (12.04.) noch Winterpause
Bis bald im Wald, euer oller Waldkauz Rübezahl :-)

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