Mittwoch, 22. Oktober 2014

Saar-Hunsrücksteig 4.Etappe Reidelbach - Hermeskeil

Von Reidelbach nach Hermeskeil (25km) am 02.10.2014


Nach einem Frühstück mit Manfred und Gisbert ging es zügig in den noch nebeligen Wald. Manfred und Gisbert wollten in Richtung Trier, ich Richtung Idar-Oberstein. Ich gehe sowieso lieber allein. Meistens jedenfalls. 19 Kilometer meldet ein Wegweiser bis Hermeskeil. Na die gehe ich doch mit links. Und mit rechts auch. 


Es ist schön, mit zu erleben, wie die Sonne den Nebel aus den Wald vertreibt und sich das Bild des bösen Geisterwaldes mit Hexen usw  wandelt in einen Wald voller Feen und guten Zauberern, die einem drei Wünsche offerieren.
Ich hatte auch drei Wünsche: 1. Kein Regen bitte, 2. keine Blasen bitte, 3. ein Weizenbier am Ziel bitte. Bin ja bescheiden.

Bald taucht nach kräftigen Anstieg die Grimburg im nicht mehr vorhandenen Nebel auf. Ich klettere in und auf ihr herum und schaue erst von unten nach oben zum Turm, später vom Turm oben nach unten und in die Umgebung. Ist schon seltsam, das man immer erst irgendwo hinauf klettert, um fest zu stellen, wie schön es da unten ist...

Nun folge ich dem Flüsschen "Wadrill" in ihrem Tal. Der Weg ist einfach, aber an einer Stelle zwanzig Zentimeter unter Wasser. Diese Stelle war so gut mit langen Grashalmen getarnt, das ich nichts ahnend und forschen Schrittes in nasse Unglück rannte und mit dummen Gesicht bis zu den Knöcheln in der Brühe stand. Das war blöd. Die besten Schuhe sind nicht wasserdicht, wenn das Wasser oben rein läuft! Zum Glück war es nicht kalt, eher warm. Nur dieses Geräusch jetzt beim Laufen ...platsch quatsch flatsch... begleitete mich lange Zeit. Kommt ein Frosch ausn Wald......haha...


An dieser romantisch-verwunschen aussehenden Stelle teilt sich der Saar-Hunsrücksteig. Ein Weg geht ab hier Richtung Trier, der andere Richtung Idar-Oberstein, dem anderen Endpunkt des Steigs. Es gibt also noch genug zu laufen, um ihn vollständig zu bewandern. Ein Wegweiser steht auch hier, der war aber nicht fotogen.
Bald lassen ich Reinsfeld links und Gusenburg  rechts  liegen. Die Piste führt längere Strecken übers freie Feld. Ich genieße das bei herrlichstem Oktoberwetter. Die Schuhe sind immer noch klitschig und inwendig rutschig, als hätte ich ein Stück Butter rein geschmiert. 

Mein GPS zeigt schon längst die oben erwähnten 19 km an. Bis Hermeskeil sind es aber immer noch sechs Kilometer. Zu Hause stellte ich fest, das die Kilometerangaben fehlerhaft sind, weil die Streckenführung vorbei an Reinsfeld und Gusenburg neu, aber auch länger ist. Auf dem Satellitenbild sieht man oben die fette Ausbuchtung. Die gabs früher nicht. Zum Thema Zeitreserve und deren Wichtigkeit habe ich mich schon in vorherigen Beiträgen geäußert. Noch ein gutes Beispiel für unvorhersehbare Zeitverluste.


Von dieser "Sinnesbank", so heißen die wirklich in Fachkreisen, sieht man schon Hermeskeil. Ich lasse mir viel Zeit und fahre den Wandermodus langsam herunter, denn von dort gehts mit Bus und Bahn Richtung Heimat. Der Bus war leider ein voll besetzter Schulbus, was mir immer unangenehm ist, vor allem wenn man durchgeschwitzt und mit quietschenden Schuhen daher kommt. 

Tourlänge:25km
Höhe Start:389m
Höhe Ziel:537m
Höchster Punkt: 629m
Tiefster Punkt:361m
Höhendifferenz: 268m
Aufstieg:1354m
Abstieg:1206m

So! Für die letzten drei Tage genug Kalorien in den Wald getragen.

Bis bald im Wald: Euer oller Waldkauz Rübezahl...

PS: Das Belohnungs-Weizen gabs in der Bahnhofswirtschaft in Türkismühle. Musste sowieso 30min aufn Zug warten...





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen