Samstag, 25. Oktober 2014

Saar-Hunsrücksteig 5.Etappe Hermeskeil - Neuhütten

Von Hermeskeil über Otzenhausen und den höchsten Berg des Saarlandes nach Neuhütten zum Gourmettempel (20km) am 14.10 2014


Los gings heute erst mal mit Nebel. Und verbunden mit niedrigen Temperaturen und Wegen voller nassen Gras kam die Wanderfreude nicht sofort über mich. Aber hart wie ich bin, ging ich meinen Weg ohne zagen und klagen (Scheiße! Die Schuhe sind jetzt schon fucking nass). Ich bin immer bereit, auch im schlechten Wetter das Schöne zu sehen. Es gibt Wanderer, die bei schlechtem Wetter nur am maulen sind. Ich nicht (Verfluchte Dreckswurzel, wäre beinahe auf die Schnauze gefallen). Aber wenn man das Sehen lernt, ist auch nasses Nebelwetter (Drecksgrippewetter!) beschaulich. OK. Ich gebs zu: Beschaulich nur manchmal...mmmh vielleicht eher selten sogar... ist doch auch egal...


Die Sonne kam nach ca 2 1/2 Stunden dann doch noch raus. Erst a bissl zaghaft, dann war plötzlich T-Shirt-Wetter vom feinsten. Am 14.10. wohlgemerkt!
Dann gings bergab mit mir. Und zwar durch Forstelbachtal, welches wirklich sehr malerisch ist. Trotzdem malte ich nicht, ich knipste mit der Kamera. Kann ja nicht alles malen, kommt man ja nicht vom Fleck. Stimmts?

An einen künstlich angelegten Teich sonnte ich mich und beobachtete die Welt, die hier aus schillernden Libellen, Karpfen, Binsen und grünen Bäumen unter blauen Himmel bestand. Die Zeit stand nicht still und irgendwann musste ich weiter. 

Ein gefählich-rutschiger Holzweg, gesäumt von Morast, ergab das nächste Experiment. Ich schaffte die Überquerung, ohne auf den Steiss zu fallen. Oder in das Moor mit den Brennnesseln. Oder Beides.
Der Holzweg
Ein richtiges Highlight (Hailait) ist der Keltische Ringwall bei Otzenhausen. Der hat Ausmaße, die mich zum Staunen brachten. Mann oh Mann! Ich glaube, die Kelten hatten nichts anderes zu tun, wie Steine zu stapeln und zu Saufen. Fürs Letztere sind die Kelten ja berühmt. Aber fürs Steine sammeln eher nicht.
Ich meisterte noch ein paar holprig-steile Anstiege und stand bald auf dem Dollberg, dem höchsten Berg des Saarlandes.

Der keltische Ringwall bei Otzenhausen
Der Dolle uffn Bersch
Von hier bis zum Tagesziel ging ich gemütlich und ich genoss alles um mich herum. 
Übernachten tat ich im "Le Temple de Gourmet". Über Sinn und Zweck eines Gourmet-Tempels im verschlafenen Neuhütten machte ich mir so meine Gedanken. Klingt nach Hotel für Schlipsträger. Na! Die werden Augen machen, wenn der Rübezahl mit seinen Schlammlatschen über die vornehmen Bodenbeläge trampelt. Haha...

So schlimm wars dann doch nicht. Nettes Personal welches meine Schuhe zwar argwöhnisch musterte, aber keinen Kommentar dazu abgab. Nur eine Plastikschale zum Dreckschuhe reinstellen wurde mir wortlos überreicht. Restaurant war geschlossen, aber das Bistro war offen. Belohnungsweizen gesichert. 

Zimmer im Gourmet-Tempel (55 €)
Hab noch Fußball geguckt (Deutschland - Irland 1:1). Hätte besser gleich geschlafen. Sagt man im Gourmet-Tempel eigentlich auch gute Nacht, oder was vornehmeres? Weis nicht. Is auch Wurscht. Gute Nacht Freunde des gepflegten Wanderns.

Hach! Die Tourdaten fehlen ja noch! Hier sind sie:





Tourlänge:19.8km
Höhe Start:536m
Höhe Ziel:518m
Höchster Punkt: 738m
Tiefster Punkt:390m
Höhendifferenz: 348m
Aufstieg:1072m
Abstieg:1090m

Bis bald im Wald, euer oller Waldkauz Rübezahl...

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