Samstag, 27. Mai 2023

Der Mittelpunkt vom Bundesland Hamburg

 Wer sucht der findet!

Hamburg und Bremen sind die einzigen zwei Bundesländer, die keinen Mittelpunkt markiert haben. Bei Bremen ist das irgendwie verständlich, weil deren Mittelpunkt wegen der Teilung des Bundeslandes in zwei Einzelstücke (Bremen und Bremerhaven), in Niedersachsen liegt. Und wer möchte schon als Bremer den Mittelpunkt Bremens in Niedersachsen markieren?! Keiner!

Mittelpunkt Hamburg
Mittelpunkt Bremen


Oben seht ihr mal, woher ich meine Informationen bekomme. Erst bei Wikipedia (Deutschlands Mittelpunkte) die Koordinaten finden und den bei GeoHack die Karten dazu erstellen. Aber heute geht's ja nur um den Hamburger Mittelpunkt.
Und zu dem hätte ich mal einen Vorschlag. Die Kirche St.Gertrud im Stadtteil Hohenfelde eignet sich hervorragend als markierter Mittelpunkt Hamburgs. Genauer gesagt die Luthereiche, die auf dem Gelände der Kirche steht. Sie ist mit einem Kreis aus steinernen Heiligenbildern umrahmt und aus der Eiche etwas Besonderes. Siewäre ein würdiger Mittelpunkt Hamburgs. Interessant ist, das die Luthereiche 1883 zum 400.Geburtstag Martin Luthers gepflanzt wurde. Da war die Kirche noch im Bau!

Die Luthereiche vor der Kirche St.Gertrud ist älter als ich und als die Kirche selbst!

Der korrekte Mittelpunkt Hamburgs wäre 300 Meter entfernt mitten auf der Straße "Lerchenfeld" ungefähr zwischen Spielplatz Birkenau und Gymnasium Lerchenfeld nahe der U-Bahnstation Mundsburg.
Nur wie soll man einen Mittelpunkt auf einer Straße markieren? Im Endeffekt hat Hamburg gar keinen Mittelpunkt markiert.

Straße Lerchenfeld, rechts das Gymnasium Lerchenfeld, vorn die U-Bahnstation Mundsburg, limks der Spielplatz Birkenau

Deswegen noch einmel mein Appell, stellt an der Luthereiche ein Schild auf, welches diesen Ort als Mittelpunkt Hamburgs bestimmt. Fertig!



Übrigens war ich zweimal hier, einmal speziell wegen des Mittelpunktes und das zweite Mal, weil ich ewig Zeit zum Umsteigen am Hauptbahnhof hatte. Beide Male war des Wetter nicht sehr schön. Das erstemal am 15.08.2019 war es sogar Mistwetter mit nur 15°C und Regen. Um weil ich die  Fotografiererei damals schnell hinter mich bringen wollte, hatte ich vergessen, das obligatorische Mittelpunkt-Selfie zu machen. Das war auch ein Grund für den zweiten Besuch, von dem ich jetzt gar nicht mehr genau weiß, wann das war. 
Sauwetter

Die Luthereiche

Mein Schirm!

Bei meinem ersten Besuch nutze ich die Gelegenheit, einmal um die Außenalster herumzuwandern. Eine beliebte Oase der Großstadt Hamburg. Sonst habe ich mir nicht viel von Hamburg angesehen. Ich war nachmittags kurz auf der Reeperbahn. Dort kann man um diese Uhrzeit viel Geld sparen, weil alles zu ist. Auf'n Friedhof ist mehr los.

Die Außenalster


Irgendwie ist so eine Großstadt nichts mehr für mich. Ich werde da nervös und sehe in jedem Spaziergänger einen potentiellen Taschendieb oder Drogendealer. Im Wald fühle ich mich wohler. 
Früher war das anders, da langweilte mich der Wald und die Großstadt war ein Magnet für mich. Die Zeiten haben sich geändert.


Zu meinenGlück, befindet sich der höchste Berg Hamburgs, den ich auch besucht habe, weit außerhalb des Großstadtgetümmels. Über diese Wanderung dorthin werde ich auch bald berichten.

Bis zum nächsten Mal grüßt der olle Waldkauz Rübezahl.

Dienstag, 23. Mai 2023

Der höchste Berg vom Bundesland Bremen

Wandern auf der Mülldeponie

In Bremen stellt sich das selbe Problem dar, wie ich es in Berlin vorfand. Es gibt einen natürlichen höchsten Berg Bremens und einen künstlichen höchsten Berg Bremens. Aber der Reihe nach.

Wikipedia sagte mir, das sich der höchste natürliche Berg, bzw. die höchste natürliche Erhebung des Bundeslandes Bremen im Friedehorstpark im Stadtteil Burglesum an der Grenze zu Niedersachsen befindet. Viele Höhenmeter muss man aber nicht erklimmen, um die höchsten natürlichen Erhebung Bremens zu erobern. Die Bezeichnung "Berg" verdient dieser "Gipfel" wirklich nicht. Selbst "Hügel" wäre noch übertrieben!


Oben sieht man den Eingang zum Friedehorstpark. Wo genau sich der höchste Punkt in diesem Areal befindet, das kann man mit bloßem Auge nicht mal erahnen. Rein optisch ist der Park flach wie ein Tisch. Und markiert mit einem Gipfelkreuz oder Stein ist der höchste Punkt auch nicht. Ich hatte zwei Möglichkeiten. Entweder nehme ich die markante Hütte in der Mitte des Park's als höchsten Punkt an, oder ich lege selbst einen fest. Das mit der Hütte war mir einfach zu einfach...


Also nahm ich meinen Rucksack und legte ihn an die für mich optisch höchste Stelle im Park, die 32,5m hoch sein soll, und erklärte diesen Ort feierlich zum höchsten natürlichen Punkt des Bundeslandes Bremen. Niemand überprüfte diese Annahme und niemand hörte meine bedeutungsvollen Worte. Nur ein paar ältere Parkbesucher beobachteten mein eigenartiges Treiben argwöhnisch. Welcher Idiot stellt seinen Rucksack auf die Wiese und fotografiert ihn dann? Und wozu? So schön ist der Rucksack nun auch wieder nicht.

Der Friedehorstpark befindet sich übrigens im Ortsteil St.Magnus, an dessen S-Bahnstation ich meine kurze Wanderung (6km) auch beendete. Gestartet war ich an der S-Bahnstation Bremen-Burg. All dies geschah am 19.07.2019.

Im Juli 2021 las ich dann, ich weiß nicht mehr wo, das auf der Blocklanddeponie, dem wirklich höchsten Berg Bremens, eine Aussichtsplattform eröffnet wurde. Das durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Bis dahin durfte man die Deponie an keiner Stelle betreten. Also fuhr ich am 03.08.2021 nochmal nach Bremen und begann diesmal am Hauptbahnhof meine Wanderung zur Mülldeponie (Blocklanddeponie). Sie wurde 18 Kilometer lang. Davon lief ich sage und schreibe 5,5 Kilometer durch den wirklich sehr schönen Bürgerpark, den man direkt an der Rückseite des Hauptbahnhofes betritt.


Ich merkte gar nicht, wie die Kilometer dahinrannen. Ich glaube, in diesem riesigen Park kann man den ganzen Tag rumlaufen, ohne einen Weg zweimal zu gehen. Ich kann es nur empfehlen. Es gibt auch Biergärten und Tiergärten und Pavillions und Badeseen.


Irgenwann musste ich mich vom Bürgerpark trennen, denn mein Hauptziel war schließlich die Blocklanddeponie mit der Aussichtsplattform Metalhenge in 39,5m Höhe. Nachdem ich eine Kleingartenanlage durchwandert hatte, führte mich Komoot auf eine lebensgefähliche Mission. Ich versuchte auf einer von Müll-LKW's stark befahrenen Straße ohne Bürgersteig ungefähr einen Kilometer unter ständiger Bereitschaft, mein Leben durch einen Sprung in die Rabatte zu retten, den Aufgang zur Aussichtsplattform unversehrt zu erreichen. Heute weiß ich, das es auch einen ungefählichen Weg gibt.

Ich war an Metalhenge angekommen. Warum hat man den höchsten Aussichtspunkt Bremens "Metalhenge" getauft? Er ist Stonehenge nachempfunden! Nur das man keine Steine hingestellt hat, sondern Metallstelen aus recycelten Hafenspundwänden in der Erde kreisförmig positioniert und unverrückbar im Boden verankert hat. Schon beim Aufstieg kommt man ins Staunen über die Ähnlichkeit. Da hat man sich etwas einfallen lassen.

Jedes Stele hat den Namen des Sternbild erhalten, in dessen Richtung sie ausgerichtet ist. Man kann von hier oben nebenbei dem Treiben auf dem noch bewirtschafteten Teil der Mülldeponie zusehen. Und man erkennt schmerzlich, das man sich immernoch nicht am höchsten Punkt Bremens befindet. Der ist zur Zeit 51 Meter hoch und darf NICHT betreten werden. Irgendwann soll die Blocklanddeponie über 60 Meter hoch werden. Aber das dauert noch...



Das Betreten von Metalhenge ist kostenlos, aber nicht umsonst. Man hat für hiesige Verhältnisse eine erstaunliche Fernsicht, angeblich bis zu 280 Kilometer weit, wenn das Wetter es zulässt. Das behauptet jedenfalls die hauseigene Webside von Metalhenge. Wer's glaubt wird seelig! Ich glaube es nicht!


Trotz des kostenlosen Eintritts waren nicht sehr viele Leute hier oben. OK ... es war mitten in der Woche. Am Wochenende ist bestimmt mehr los und es werden auch keine LKW's auf der Straße den Wanderer in Angst und Schrecken versetzten. Durch eine weitere Kleingartenanlage und den Stadtteil Findorff lief ich, als ich genug gesehen hatte, zurück zum Hauptbahnhof. Ich bin an einem Tag von Idar-Oberstein nach Bremen gefahren, bin auf Metalhenge gestiegen und am selben Tag wieder zurück nach Idar-Oberstein gefahren. Das geht, könnt ihr glauben!


Das soll es für heute gewesen sein. Genug von natürlichen und künstlichen Bergen. Noch mehr künstliche Berge wird es in meiner Sammlung der höchsten Berge der sechzehn Bundesländer nicht mehr geben.

Bis zum nächsten Mal, euer Waldkauz Rübezahl!

Montag, 22. Mai 2023

Der Mittelpunkt vom Bundesland Bremen

Einer der seltsamsten Mittelpunkte!

Und weil das so ein seltsamer Mittelpunkt ist, war ich gleich zweimal hier. Aber was ist an diesem Mittelpunkt so besonderes? Ich werde es euch verraten!


Der Mittelpunkt des Bundeslandes Bremen liegt bei der Gemeinde Hoope neben dem Friedhof auf einem Acker und ist nicht markiert. Es gibt nur zwei Bundesländer, die keinen Mittelpunkt markiert haben. Das sind Bremen und Hamburg!


Da hinten irgendwo im Maisfeld liegt der Bremer Mittelpunkt. Rechts hinter den Bäumen verborgen liegt der Friedhof der Gemeinde Hoope.
Ich höre schon den Aufschrei meiner Leser! Hoope? Landkreis Cuxhaven? Das liegt niemals nicht im Bundesland Bremen!
RICHTIG!
Hoope liegt in Niedersachsen. Es hat 425 Einwohner und keine Kneipe, aber eine freiwillige Feuerwehr, was ja auch so'ne Art Kneipe sein kann. 
Das Problem ist, das sich das Bundesland Bremen aus zwei räumlich getrennten Flächen zusammensetzt. Bremen und Bremerhaven. Wenn man nun den geografischen Mittelpunkt ermittelt, landet man unweigerlich in Hoope/Niedersachsen.


Weil der Mittelpunkt nicht markiert ist und der nächste zugängliche Ort nun mal der Friedhof neben dem Mittelpunktsacker ist, habe ich beschlossen, das Kriegsgefallenendenkmal (siehe oben) auf dem Gottesacker zum Mittelpunkt des Bundeslandes Bremen zu krönen! Ich darf das!
Wenn du als braver Bremer Bürger deinen Leib nach dem Ableben aus Patriotismus unbedingt am Mittelpunkt Bremens beerdigen lassen möchtest, wirst du in niedersächsicher Erde vergraben. Da kannste nix machen.


Oben sieht man die Aufzeichnungen meiner zwei Touren, die ich nach Hoope gemacht habe. In der Vergrößerung erkennt man auch die Lage des Mittelpunktes zwischen Bremerhaven und Bremen. 
Von den beiden Wanderungen bot die Erste (18,5km) am 14.08.2019 das etwas abenteuerlichere Geschehen, weil Komoot mich auf Wege schickte, die schon lange kein Wanderschuh mehr betreten hatten. Sehr lange! Gras, Brennnesseln und Dornen piesackten mich bis zu den Hüften. Mücken gab es auch noch. Zum Glück hatte ich eine Jacke und lange Hosen an, sonst hätte ich geweint.


Das da oben im Bild hatte Komoot als meinen Wanderweg vorgegeben und ich bin sogar wirklich da durch. 
1,2 Kilometer musste ich durch das Gestrüpp zurücklegen. Manchmal versuchte ich rechts und links durchs Unterholz zu brechen wie eine Wildsau. Ich kam nur sehr langsam voran. Wäre ich zurückgegangen und hätte auf der Landstraße diesen "Unweg" umgangen, wäre ich mit Sicherheit schneller gewesen.
Bei der zweiten Wanderung (24km) zum Bremer Mittelpunkt am 05.05.2022 war ich schlauer und wählte eine andere Route.
Start war wie beim ersten Mal der Bhf Lübberstedt (bei der ersten Tour war das auch der Zielbahnhof!). Von dort lief ich über Axstedt und Albstedt durchs Wolfsgebiet nach Hoope ohne einen Wolf zu begegnen. Weiter ging es vorbei am "Ohlenstedter Quellsee" zum Bahnhof Oldenbüttel. Auf dieser Route war nur ein Wegstück wegen tiefem Matsch und noch nicht beendeter Baumfällarbeiten anspruchsvoll. Vor allem für meine Schuhe...                                                                                           


                                                                                                            

Warum ich zweimal hier war? Ich wollte alle Mittelpunkte der 16 Bundesländer erwandern und ich hatte die Daten der ersten Tour versaubeutelt und musste der Vollständigkeit nochmal hier her. Später fand ich auch die Daten der ersten Tour auch wieder. Naja, doppelt hält besser.


                                                                                                                        
In Bremen am Hauptbahnhof aß ich noch ein leckeres und teures Blockhouse-Steak und das obligatorische Belohnungsweizen durfte auch nicht fehlen. Und da ich schon mal in Bremen war, knöpfte ich mir auch noch den höchsten Punkt von Bremen vor. Auch diese Story wird spannend. Versprochen!


Oben sieht man schon mal einen Vorgeschmack auf den höchsten Berg Bremens!

Bis dahin und zum nächsten Mal 
grüßt der olle Waldkauz Rübezahl






Donnerstag, 18. Mai 2023

Höchster Berg vom Bundesland Brandenburg

Der Kutschenberg höchster Berg des Bundeslandes Brandenburg 201 m

Hätte man die Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg nur ein paar Meter weiter nach Norden verschoben, dann hätte über den Kutschenberg niemals nicht irgendwer auch nur ein Wort verloren. Und als sächsischer Berg hätte er null Chance gehabt, irgend einen Titel zu erlangen. In Sachsen gibt es im Erzgebirge jede Menge Berge, die höher als der doch etwas mickrige Kutschenberg sind. Aber es ist wie es ist, der Kutschenberg ist der höchste Berg von dem großen Bundesland Brandenburg! Basta!


Zumindestens hat sich irgendwer irgendwann die Mühe gemacht, auf dem Gipfel des Kutschenbergs eine Steinsäule aufzustellen. Und trotzdem habe ich noch was zu meckern, weil auf der Steinsäule zwar die Höhe und das Aufstelldatum eingraviert sind, aber das man sich hier auf dem höchsten Berg Brandenburs befindet, das steht nicht drauf. Irgenwas ist immer. 
Der Kutschenberg ist auch auf den Wanderwegschildern gut ausgeschildert. Immerhin soll das hier ein Skigebiet sein. Es gibt Skipisten und sogar eine Skihütte. Leider konnte ich im Internet nirgends finden, wann wirklich das letzte Mal dort oben so viel Schnee lag, das man "Ski und Rodel gut" sagen konnte.


Den Motorsportfans wird der Kutschenberg besser bekannt sein für seine Autocrossrennen, die meines Wissens zweimal im Jahr stattfinden. Betrieben wird die Rennstätte vom MC GV Ortrand e.V. Als ich dort gewandert bin (am 03.07.2020), fanden keine Rennen statt wegen Corona und so. Aber zu dem Zeitpunkt, als ich diese Zeilen schreibe, ist das nächste Autocrossrennen für den 16.9.-17.9.2023 angekündigt. Es ist also wieder was los im sonst so verschlafenen Städtchen Ortrand. Es leben ja nur knapp über 2000 Menschen dort. Das ist schon wenig!


Gestartet bin ich damals in Lampertswalde, was nur unerheblich größer als Ortrand ist. Lampertswalde liegt in Sachsen, Ortrand in Brandenburg. 
Die Wanderung war nicht sehr schwer. Nur der Aufstieg über die Skipiste zum Kutschenberg war kurz etwas schweißtreibend. Der Kutschenberg ist nur über Wanderwege zu erreichen. 


Ich hatte mich wie immer auf meine Komoot-Wander-App bei der Planung verlassen. Nach 10 Kilometer war der Drops gelutscht und ich stieg in Ortrand in die Bahn um nach Dresden zu fahren. Warum? Das erkläre ich euch ein anderes Mal.


Am Bahnhof Ortrand (oben)



So ihr Lieben, bis zum nächsten Mal,
euer Waldkauz Rübezahl.

Rübezahl unterwegs zu Coronazeiten