Kreuzberg - der Mittelpunkt von Berlin
"Kreuzberger Nächte sind lang" sangen schon 1978 die Gebrüder Blattschuss. Was ich damals noch nicht wusste, ist die Tatsache, das sich der geografische Mittelpunkt von Berlin auch im Stadtteil Kreuzberg befindet. Aber 1978 war ja noch alles anders. Die Mauer teilte Berlin in Ost und West. Die Staatsführung der DDR dachte damals, der Mittelpunkt der Welt wäre der "Palast der Republik".
Den gibt es jetzt nicht mehr und die Mauer auch nicht. Aber mich gibt es noch!
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Berlin Alexanderplatz |
Oben im Bild sieht man die Weltzeituhr am Alexanderplatz, wo auch der Fernsehturm rumsteht, den ich im vorhergehenden Blog als höchste betretbaren Punkt Berlins erwähnte.
Um den geografischen Mittelpunkt Berlins zu finden, muss man sich nach Kreuzberg begeben. Genauer gesagt, in die Alexandrinenstraße.
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Der olle Walkauz Rübezahl am Berliner Mittelpunkt |
In der Alexandrinenstraße, etwas südlich der Einmündung der Franz-Künstler-Straße, im Gebüsch zum Lobecksportplatz hin, ist eine Steinplatte installiert, die den Mittelpunkt Berlins markiert. Wenn man Glück hat, haben die Stadtgärtner die Grünfläche, auch Promenade an der Alexandrinenstraße genannt, gerade gepflegt und der Mittelpunktstein ist gut zu finden.
Sonst gibt es hier nicht viel zu sehen. Nach den obligatorischen Selfies zur Beweissicherung, machte ich mich auf den Weg zum Mont Klamott. Dieser Berg übt auf mich schon immer eine magische Anziehungskraft aus. 1983 hat die Band Silly ein beeindruckendes Lied über den Mont Klamott veröffentlicht, welches bis heute eins meiner Lieblingslieder ist. Noch nie zuvor habe ich diesem Ort einen Besuch abgestattet. Um den Mont Klamott zu besteigen, bin ich vom Mittelpunkt vier Kilometer zum Volkspark Friedrichshain gewandert.
Oben ist der Aufstieg zum Gipfelplateau zu sehen.
Der Mont Klamott heißt eigentlich Großer Bunkerberg und ist 78 Meter hoch. In in seinem Inneren befinden sich heute noch Wehrmachtsbunker, die die Russen vergeblich versuchten, zu sprengen. Da das nicht klappte, hat man sie einfach mit Kriegstrümmern, von denen es nach dem 2.Weltkrieg reichlich gab, zugeschüttet. 2,1 Millionen Kubikmeter Schutt hat man zusammengekarrt. Hier und da schaut noch eine Ecke von den Bunkern heraus. Wer den streng geheimen Eingang findet, kann theoretisch heute noch in das Innere der Bunker gelangen. Das habe ich mal im Fernsehen gesehen.
Im Winter hat man von hier auch eine schöne Aussicht auf Berlin. Im Sommer, ich war am 30.06.2020 dort, muss man sich eine Lücke im Blattwerk der vielen Bäume suchen. Es wimmelt hier auch von Joggern und anderen Menschen. Jede grüne Oase wird von den Berlinern dankend angenommen.
Insgesamt bin ich 11 Kilometer durch die Stadt gewandert, oibwohl ich das Stadtwandern nicht besonders liebe. Gestartet bin ich am Berliner Hauptbahnhof, dann zum Mittelpunkt in der Alexandrinenstraße, dann zum Volkspark Friedrichshain und Zielpunkt war der Alexanderplatz.
Die untere Spitze markiert den Mittelpunkt in der Alexandrinenstraße |
Das war es mal wieder für heute!
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