Freitag, 30. September 2016

Der Nahehöhenweg: 2.Etappe der Mission: Heute fast 30 Kilometer von Neubrücke nach Idar-Oberstein

Gewandert am Mittwoch 28.09.2016


Mit der Bahn ging es heute um 10:07 vom Bahnhof Idar-Oberstein nach Neubrücke. Die 5 Minuten Verspätung unterschlage ich einfach mal. Ist normal. 10:30 hatte ich dann in Neubrücke alle Startvorbereitungen abgeschlossen, das heißt GPS-Gerät zurücksetzen, Stöcke ausklappen, Wanderkarte zurechtfalten, Stoßgebet. Der Wegweiser auf dem Naheradweg versprach 30 Kilometer bis nach Oberstein. Da kann man schon mal in sich gehen. Für den Wanderweg gab es keine Entfernungsangabe.

Am Anfang führt der Weg neben einer zum Radweg ausgebauten alten Eisenbahnstrecke relativ eben nach Birkenfeld. Der Wanderweg läuft parallel zum Radweg auf einem Wirtschaftsweg. So können sich Wanderer und Radfahrer nicht in die Quere kommen. Und das ist gut so. Nach 3.5 Kilometern gehts recht in den Wald hinein (der Radweg folgt dem Tal!) und hoch nach Burgbirkenfeld (km 5,5 und 11:45 Uhr), wo, wie der Name schon sagt, eine Burg bzw deren Reste stehen. Von hier kann man hinab nach Birkenfeld schauen. Nicht so schön war der Blick zum Himmel, es zog sich zu! Ich vertraute natürlich dem Wetterbericht, der dies vorausgesehen hatte und trotzdem einen regenfreien Tag voraus ahnte.
Birkenfeld
Man folgt nun der Hauptstraße durch Burgbirkenfeld, kreuzt die Landstraße nach Dienstweiler und nimmt nach dem letzten Haus nicht den Teerweg gerade aus, sondern den Feldweg an einer Hecke halbrechts. Hier ist die Wegemarkierung zu gewachsen, deshalb erzähle ich das hier so lang und breit. Ich möchte voraus nehmen, des der restliche Weg erstaunlich gut markiert ist. Man muss halt an jeder Wegekreuzung die Augen öffnen und nach dem weißen "N" suchen. Das findet man auf der offiziellen Wegemarkierung (das weiße "N" auf grünem Grund), oder ein weißes "N" handgemalt auf Bäumen, Häusern, Zäunen, Steinen, Mauern usw. Es gibt auch Schilder, wo Nahehöhenweg drauf steht.
Über Feldwege kommt man nach Rimsberg (km 9,5 und 12:40 Uhr). Kurz nach dem Ortsausgang erreiche ich den heutigen höchsten Punkt des Weges, welcher gleich darauf links abbiegt. Leider muss man von Rimsberg bis zur Frauenburg, von einer kurzen Unterbrechung abgesehen, einem Teerweg folgen. Oft kann man neben dran durchs Gras laufen. Das geht aber nicht immer. 
Bald durchquert man Kronweiler (km 14 und 13:30 Uhr). Wer Kronweiler nach 15 Uhr passiert, kann sich in der Metzgerei mit Wurst oder so eindecken. Vor 15:00 Uhr geht das nicht, nur Nachmittags geöffnet. Und nach 18 Uhr geht das auch nicht mehr. Dann muss man wie ich grüne Äpfel vom Baum essen und hoffen, das es keinen "Flotten" gibt.
Die Nahe bei Kronweiler
Wir überqueren die Nahe und biegen gleich hinter der Brücke nach links ab. Es geht sanft ansteigend und später absteigend (es geht immer wieder mal bergab, wie im Leben!) grob gesehen Richtung Sonnenberg-Winnenberg, welches wir aber sehr weit links liegen lassen. Vor der Verbindungsstraße zwischen Sonnen- und Frauenberg führt ein Teerweg rechts hoch zur liebevoll restaurierten Frauenburg, welche in der Vergangenheit (1330) erbaut wurde, und später auch wieder kaputt gemacht wurde, damit die Restauratoren von heute was zu tun haben.
Die Frauenburg
Hinter der Frauenburg (km 17 und 14:15 Uhr) kann man die Wanderstöcke wieder spitzen, denn es geht endlich wieder auf Naturwegen lange bergauf. Und zwar bis auf den "Nahekopf" (15:00 und 19km vom Start), wo Archäologen römische Reste ausgegraben haben. Eine Kaiserallee haben sie auch installiert, an dessen Ende der Kaiser von Göttschied hockt! ;-)
Der Kaiser des Wanderreiches...Rübezahl! :-)
Von hier gehts die letzten schlappen zehn Kilometer ohne weitere extreme, aber durchaus vorhandenen Steigungen auf schönen Wegen durch den Wald nach Hammerstein. Es gibt traumhafte Fernsichten und endlich auch ein paar Trampelpfade.
Rastplatz "Dirks Ruh"
In Hammerstein (km 24 und 16:20 Uhr) nimmt man den nach rechts führenden Teerweg. Der führt uns über den Volkesberg (herrlicher Fernblick auf die Felsenkirche) und dessen Siedlung, um den Sportplatz rum und dann über Sepentinen hinab ins Tal, wo der Wüstlautenbach durch das schöne und gleichnamige Tal plätschert. Man kann alternativ am Sportplatz gerade aus gehen. Ist auch ein schöner Weg. Und etwas kürzer auch.
Meine heutige Wanderung endet in der Fußgängerzone Oberstein, genau am "Cafe Bewegung" (km 28,5 und 17:30 Uhr). Hier enden viele meiner Wandertage bei einem gemütlichen Weizenbier. Was heißt "einem"???
Cafe Bewegung
Es war ein langer und nicht immer einfacher Weg. Kilometerlange Teerpassagen gefallen mir einfach nicht. OK, andere mögen bucklige Trampelpfade nicht. Jeder wie er will. Eine Ausstiegsmöglichkeit gibt es in Kronweiler (Bhf) oder in Hammerstein (Bus). Es war windig und meistens ziemlich bewölkt, aber gottseidank trocken. Mir hat der Tag gefallen. Prost!


Die Nahe bei Idar-Oberstein
Zum Schluß noch ein, will mal sagen, trauriges Bild. Die Nahe bei Idar-Oberstein! Auf zwei Kilometer Länge ist die Nahe in Idar-Oberstein unter Beton und Asphalt verborgen. 

Mit diesem etwas düstern Eindruck verabschiede ich mich wie immer mit: 

Bis bald im Wald, euer Rübezahl.

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